Was ist Psychotherapie?

Psychotherapie ist ein umfassender Begriff, der eine Vielzahl psychologischer Methoden zur Behandlung seelischer und psychosomatischer Erkrankungen umfasst. Dabei gibt es nicht die eine Psychotherapie, sondern unterschiedliche Ansätze, die je nach individueller Problematik zum Einsatz kommen. Zu den von Krankenkassen anerkannten und finanzierten Therapieverfahren zählen die Verhaltenstherapie, die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie, die Psychoanalyse und die systemische Therapie. Diese Verfahren basieren auf wissenschaftlich fundierten Methoden, deren Wirksamkeit in zahlreichen Studien belegt wurde.

In unserer Praxis am Wald bietet Herr Hepgüler tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie und Frau Güler Verhaltenstherapie an. Dabei integrieren wir aktuelle Entwicklungen wie achtsamkeitsbasierte Ansätze, Schematherapie, Akzeptanz- und Commitment-Therapie (ACT) sowie Elemente der Positiven Psychotherapie, um eine möglichst effektive und individuell angepasste Therapie zu gewährleisten.

Das Ziel einer Psychotherapie ist es, gezielt auf die Bedürfnisse der Patientinnen und Patienten einzugehen. Es geht dabei nicht nur um die Bearbeitung und Bewältigung von belastenden Symptomen, sondern ebenso um die Aktivierung und Stärkung eigener Ressourcen. Psychotherapie unterstützt bei der Überwindung von psychischen Beeinträchtigungen wie Ängsten, Depressionen, Zwangsstörungen, Burn-out, Selbstwertproblemen, Beziehungsproblemen, Ess- und Suchterkrankungen sowie Schlafstörungen.

Kognitive Verhaltenstherapie

Die Kognitive Verhaltenstherapie (KVT) ist ein weit verbreitetes und gut erforschtes psychotherapeutisches Verfahren, das sich aus den Erkenntnissen der psychologischen, medizinischen und neurobiologischen Forschung speist. Ihr Schwerpunkt liegt auf der Behandlung gegenwärtiger psychischer Beeinträchtigungen durch gezielte Interventionen, die auf wissenschaftlich fundierten Theorien beruhen. Ein zentrales Element der KVT ist die Auffassung, dass Lernprozesse maßgeblich die psychischen Abläufe beeinflussen. Durch die Integration kognitiver Ansätze hat sich die Verhaltenstherapie weiterentwickelt und umfasst heute auch die Analyse und Veränderung von Denkmustern.

Zu Beginn der Therapie werden gemeinsam Ziele festgelegt, die im Verlauf der Behandlung regelmäßig überprüft und angepasst werden. Die Behandlung zielt darauf ab, Ressourcen aufzubauen, Probleme aktiv zu bewältigen und neue Handlungsmöglichkeiten zu erlernen. Bei der Behandlung von Angststörungen beispielsweise werden angstauslösende Situationen gezielt aufgesucht und zunehmend eigenständig gemeistert.

Die Verhaltenstherapie kann sowohl in Einzel- als auch in Gruppensitzungen durchgeführt werden und hat sich als effektives Mittel erwiesen, um in einem überschaubaren Zeitraum nachhaltige Verbesserungen zu erzielen.

Tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie

Die tiefenpsychologisch fundierte Psychotherapie ist ein eigenständiges Verfahren, das in seiner Entstehung eng mit der Psychoanalyse verbunden ist, sich jedoch stärker auf die gegenwärtigen Probleme der Patientinnen und Patienten konzentriert. Im Gegensatz zur Verhaltenstherapie legt dieses Verfahren den Fokus auf die unbewussten inneren Konflikte, die häufig aus früheren Lebenserfahrungen resultieren und sich in gestörten Beziehungen zu sich selbst und zu anderen Menschen äußern können.

Im Rahmen der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie werden verschiedene Techniken wie Klärung, Konfrontation und Deutung eingesetzt, um diese unbewussten Konflikte ans Licht zu bringen. Die Therapie zielt darauf ab, diese Konflikte in einem sicheren und vertrauensvollen Verhältnis zum Therapeuten bewusst zu machen, um sie anschließend zu verstehen und zu bearbeiten. Dadurch soll eine Linderung der Symptome erreicht werden. Die therapeutische Beziehung spielt in diesem Prozess eine zentrale Rolle, da sie den notwendigen Raum schafft, um die tiefer liegenden psychischen Strukturen zu erkunden.

Der Begriff der "Tiefe" bezieht sich hierbei sowohl auf das Unbewusste – also auf verborgene Wünsche, Motive und Konflikte – als auch auf die tief verwurzelten Einflüsse aus der Kindheit und Jugend, die bis in die Gegenwart wirken. Anders als in der Verhaltenstherapie, die direkt auf das aktuelle Verhalten der Patientinnen und Patienten abzielt, liegt der Schwerpunkt der tiefenpsychologisch fundierten Psychotherapie auf der Aufarbeitung der zugrunde liegenden Ursachen. Dies soll langfristig zu einer Verringerung der Beschwerden führen.

Gerne können Sie alles nochmals nachlesen unter: https://www.lpk-rlp.de/patientinnen/verfahren-der-richtlinienpsychotherapie.html